Auch in diesem Jahr konnte unter anderem das Kettwiger Freibad nicht zum Saisonstart öffnen. Wann die ersten Badegäste ins kühle Nass im Teelbruch können, ist unklar. Wie jedes Jahr ist mangelndes Personal der Grund. Anlass für den Kettwiger Ratsherrn Daniel Behmenburg, das System einmal grundsätzlich zu überdenken:
„Es ist nicht akzeptabel, dass das Kettwiger Freibad auch in dieser Saison erst einmal geschlossen bleibt, weil das Personal fehlt. Die Kolleginnen und Kollegen bei den Sport- und Bäderbetrieben leisten eine gute Arbeit. Aber auch sie können sich halt keine Rettungsschwimmer schnitzen. Deshalb wird es Zeit, die Betriebsform unserer Bäder in Essen einmal zu überdenken.“
Aktuell sucht die Stadt Essen noch 24 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer, um alle Freibäder in Essen zu öffnen. Auf die Anfang März veröffentlichte Stellenanzeige gab es kaum Bewerbungen. Die Gründe sind vielfach. Einerseits werden insbesondere jüngere Menschen vom Schichtdienst auch an den Wochenenden abgeschreckt. Andererseits ist das Einstellungsverfahren für eine doch sehr begrenzte zeitliche Dauer des Arbeitsverhältnisses sehr aufwändig.
„Wenn wir doch Jahr um Jahr keine Saisonkräfte für unsere Freibäder bekommen, dann muss man das Problem einmal grundsätzlich angehen. Anscheinend gibt es in der aktuellen Betriebsform nicht die Möglichkeit, attraktive Verträge abzuschließen. Da muss man für die Zukunft schauen, was man besser machen kann. Dafür lohnt sich einmal ein Blick in umliegende Städte. Dorf werden die Bäder fast durchgängig als GmbH betrieben. Warum nicht zum Beispiel unsere Bäder auch zukünftig in einer Gesellschaft organisieren, die wesentlich schneller, flexibler und vor allem unbürokratischer Saisonverträge abschließen kann? Das Modell funktioniert doch zum Beispiel bei der Weißen Flotte Baldeney auch sehr gut. Darüber und über vielleicht noch andere Ideen, um das Problem zu lösen, müssen wir in den nächsten Wochen in den Dialog treten. Dabei müssen wir auf jeden Fall auch die Erfahrungen von den Verantwortlichen aus den umliegenden Städten einholen“, so Behmenburg mit dem Blick nach vorne abschließend.
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