Liebe Freundinnen und Freunde des närrischen Brauchtums,

da hat sie wieder begonnen die 5. Jahreszeit. Die jecken Wochen. Die Zeit der Ausgelassenheit, des Frohsinns und der Sitzungen und Umzüge. Eine Zeit, die Menschen landauf landab begeistert und auch vielfach die Sorgen des Alltags für einen Moment vergessen lässt. Die Zeit von leuchtenden Kinderaugen und feiernden Erwachsenen.

Alles nur möglich, durch die Arbeit der Vereine. Und diese leben von den Menschen, die sich hier ehrenamtlich engagieren. Deshalb an dieser Stelle danke an all die Aktiven, die sich einen Verein gesucht haben. Manchmal sind es aber auch die Vereine, die Ihre Aktiven suchen, die Botschafter, Multiplikatoren und Gesichter des Brauchtums sein sollen. Zwei von diesen Menschen wollen wir heut ein unseren Kreis aufnehmen und mir kommt die Ehre zu, sie Euch vorzustellen.

Beide kommen aus der ehrenamtlichen Kommunalpolitik. Und hier kommt auch schon die erste Bitte auf Euch als politischer Vertreter zu. Es muss vorderste Aufgabe von Euch Demokratinnen und Demokraten sein, Vertrauen in unsere Volksvertreter wieder herzustellen, damit wir auch in 5 Jahren den Karneval noch so feiern können, wie wir ihn kennen: Den Menschen zugewandt. Allen Menschen zugewandt. Und da Karneval immer unparteiisch aber nie unpolitisch ist, lasst mich außer der Reihe einen Satz ergänzen, der mir gerade in der heutigen Zeit wichtig ist: Der Karneval umarmt alle, die friedlich feiern möchten – ohne Ansehen der Hautfarbe oder der Nationalität. Für den Karneval gibt es kein Andersaussehend, Andersliebend oder Anderslebend. Im Karneval sind wir alle Fastelovend. Im Karneval ist kein Platz für Hass, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Wir sind jeck, wir sind bunt, wir sind weltoffen. Das bleiben wir! Das lassen wir uns nicht nehmen.

Aber kommen wir zu unseren beiden besonderen Gästen heute. Ich darf über alles reden wurde mir im Vorfeld gesagt, nur nicht über sieben Minuten, deshalb möchte ich mich nun ranhalten.

Da ist zum einen Rolf Fliss. Vielen bekannt auch als der radelnde Bürgermeister. Sein Herz schlägt nicht nur für Käsesahnetorten von Overbeck, die gute Küche, handbemalte Krawatten und Hawaii Hemden, letztere übrigens auch außerhalb der 5. Jahreszeit, sondern ebenso für den Karneval.

Er ist ein kompetenter Ansprechpartner in Sachen Brauchtum. Wenn er von einer Sache überzeugt ist, dann sucht er übrigens nicht immer den einfachen und unkomplizierten Weg, sondern setzt sich ein. Auch wenn er dann mal Gegenwind bekommt. Unsere Arbeit als 1. Große Karnevalsgesellschaft Völl Freud hat er immer sehr wohlwollend begleitet und unterstützt. Seit 2004 ist er Stammgast bei unseren Galasitzungen.

Persönlich haben wir uns in den gemeinsamen Jahren politischen Engagements, wenn auch in den Farben getrennt, besser kennen und schätzen gelernt. Das freut mich und ich bin mir sicher, das können wir bei Völl Freud noch vertiefen.

Und da ist Benjamin Brenk. Er ist nicht seit 2004 Stammgast unserer Sitzungen. Das mag aber daran liegen, dass – während Rolf knapp über 40 Jahre alt ist – er knapp unter 40 Jahren Lebenserfahrung hat. Es bleibt also genug Zeit, aufzuholen.

Benjamin ist sehr engagiert in der Jugendarbeit, hier besonders im Bereich des Fußballs. Wie Rolf war er schon Bürgermeister, jedoch bei der kleinen Schwester des Stadtrates, in der Bezirksvertretung. Hier hat er sich als Bezirksbürgermeister und aktuell als stellvertretender Bezirksbürgermeister verdient gemacht. Dass er dabei eingefleischter Werdener ist, macht ihn für uns durchaus symphytisch. Und das sage ich als Kettwiger.

Persönlich möchte ich anmerken, dass Benjamin und ich etwas geschafft, was in der Politik und gerade innerhalb der eigenen Partei nicht ganz selbstverständlich ist. Wir sind über die Jahre gute Freunde geworden, die sich immer unterstützt haben, auch privat. Häufig kam mir dabei als Älterer, also knapp älterer, die Rolle des Ratgebers zu. Deshalb freue ich mich, dass wir auch hier heute gemeinsam stehen. Bei allem konnten wir uns immer aufeinander verlassen. Ein Charakterzug, der mit Sicherheit im Karneval zu den besseren Tugenden gehört.

Auch wenn man beide durchaus als karnevalaffin bezeichnen darf, sind Benjamin und Rolf jedoch nicht die Kategorie von Politikern, die die Ehrensenatormützen sammeln. Sie suchen stattdessen vorsichtig und mit Bedacht ihre Vereine aus. Dabei wird beiden eher ein Hang zum niveauvollen Karneval nachgesagt. Aktuell sind sie in keinem anderen Verein mit karnevalistischen Würden ausgestattet. Sie bringen also durchaus Zeit mit, die sie für uns investieren können. Wo wir beim gerade beim Investieren sind, der vorsichtige Hinweis, dass es viele Arten gibt, wie man sich einbringen kann. Wurfmaterial wird am Ende des Tages in Euro bezahlt.

Lieber Benjamin, lieber Rolf,

ich freue mich als Euer Freund wirklich von ganzem Herzen, Euch zukünftig als Teil unserer Gemeinschaft zu wissen.

Liebe Völl Freud Familie,

es ist mir eine Freude und Ehre zugleich, Euch unsere neuen Ehrensenatoren zu präsentieren.

(es gilt das gesprochene Wort)

Kategorien: Rede

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