Zu den aktuellen Unterstellungen der CDU Kettwig erklärt Anke Löhl, stellvertretende schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion: „Unterschiedliche soziale Voraussetzungen bedingen einen verschiedenartigen Förderbedarf. In der Pädagogik ist man sich seit Langem darüber einig, dass Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen unterschiedlich gefördert werden müssen. Deshalb ist es auch erforderlich Schulen gemäß der Förderbedarfe unterschiedlich auszustatten. Über Schulneubauten haben wir in dem Zusammenhang kein Wort verloren. Ganz im Gegenteil. Ich habe sogar in meiner Ratsrede darauf hingewiesen, dass wir auch im Süden neue Schulen brauchen. Es hätte dem Vorsitzenden der Kettwiger CDU ja freigestanden, sich bei Verständnisproblemen hierzu im Rat zu äußern, wenn es ihm um die Sache und nicht um bloße Wahlkampfpolemik gegangen wäre.“
„Dass wir dringend dort wo benötigt fernab der Himmelsrichtung neue Lernflächen bauen müssen, fordern wir schon seit Beginn der Ratsperiode“, begrüßt Kettwigs Ratsherr Daniel Behmenburg sowohl jeden neu geschaffenen Schulplatz in Kettwig und Werden wie zum Beispiel auch in Altenessen und Karnap. „Warum sollten wir dringend benötigte Neubauten in Frage stellen? Und warum sollten wir bereits geplante und begonnene Projekte wie bei der Brücker Schule stoppen? Bedauerlich, dass so vom politischen Mitbewerber bewusst Verunsicherung bei den Betroffenen geschürt wird, die eh schon zu lange auf den Neubau der Brücker Schule warten. Schade. Diese Art von Politik hatten die Demokraten untereinander in Kettwig bisher nicht nötig. Man gewinnt den Eindruck, Teile der Kettwiger Christdemokraten wollen auf diesem Weg eher von ihrem beschämenden Verhalten im Rahmen des Kindertheaters im Kettwiger Bahnhof ablenken. Anders kann ich mir die (bewusste?) Falschinterpretation nicht erklären.“
Hintergrund: Der vom Schuldezernat erstellte Schulentwicklungsplan bildet die deutlichen Unterschiede innerhalb der Rahmenbedingungen der 84 Essener Grund- und Förderschulen ab. Er zeigt klar auf, dass nicht in allen dieser Schulen die gleichen Voraussetzungen herrschen. Schulen mit einer sozial schwächeren Schüler*innenschaft stehen anderen Herausforderungen gegenüber, als jene in sozial stärkeren Stadtteilen. Die SPD-Ratsfraktion beantragte daher schon im Herbst vergangenen Jahres, als solche identifizierte individuell und gezielt zu fördern, um allen Essener Kindern gleichermaßen gute Lernbedingungen bereitzustellen.
Hinweis: Das Foto zeigt die 2017 wegen Schadstoffen geschlossene und 2021 abgerissene Brücker Schule.
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