Stadtplanung und Landschaftsschutz nicht gegeneinander ausspielen

Die neuen Diskussionen über Wohn- und Gewerbeflächen in der Stadt Essen hat die SPD-Fraktion im Bezirk IX zum Anlass genommen, das Thema auch noch einmal zu diskutieren. „Bereits im Jahr 2015 im Rahmen der Diskussion des ‚Konzeptes bedarfsgerechte Flächenentwicklung’ haben die SPD-Ortsvereine im Stadtbezirk IX und die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung IX ein Grundsatzpapier erstellt. Die damaligen Gedanken haben auch heute noch Bestandskraft. Stadtplanung und Landschaftsschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Auch in Zeiten von knappem Wohnraum muss es rote Linien geben dürfen, die wir nicht leichtfertig überschreiten sollten. Stadtplanung muss auch immer das Gesamtbild einer liebens- und lebenswerten Stadt vor Augen haben. Dazu gehört auch ein Erhalt der Grünen Lungen unserer Stadtteile“, so Daniel Behmenburg, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtbezirk IX.

„Dem Bedarf an Wohnraum muss die Politik überzeugende Konzepte entgegenstellen. Modernisierung von vorhandenem Wohnraum, Erschließung von Baulücken und Brachflächen sowie Anreize für Immobilienbesitzer, ihr Angebot zeitgemäß zu gestalten, sind der erste Schritt. Insbesondere gilt es Instrumente zu schaffen bzw. zu nutzen, um bezahlbaren Wohnraum in allen Essener Himmelsrichtungen zu schaffen. Eine Quote für bezahlbaren Wohnraum kann und muss hier ein wichtiges und effektives Instrument sein. Die umliegenden Kommunen wie zum Beispiel Düsseldorf machen uns vor, wie man Quoten kreativ gestalten kann. In diese Richtung muss Stadtplanung denken“, so die Kettwiger Bezirksvertreterin Heike Lohmann.

Dem Thema Landschaftsschutz räumt Bezirksvertreter Jan-Robert Belouschek einen hohen Stellenwert ein: „Weitere Flächenversiegelungen können nur die letzte Lösung sein. Wir können unsere Stadt nicht beliebig vergrößern. Deshalb ist es wichtig, Freiräume für den Landschaftsschutz, zur Naherholung und für Frischluftschneisen hier und heute und auch für die nachfolgenden Generationen in allen Essener Stadtteilen zu erhalten. Die Erfahrung zeigt: einmal bebaute Areale werden in der Regel der Natur nicht wieder zurückgegeben. Landschaftsschutzgebiete bedürfen deshalb besonderer Sensibilität. Nicht ohne Grund sind diese Gebiete so ausgewiesen worden. Vielleicht ist es notwendig, sich diese Gründe für die Ausweisungen im Rahmen einer Bestandsaufnahme im Detail und Einzelfall anzuschauen.“

„Eines darf nicht passieren: Stadtplanung darf nicht von oben verordnet werden. Die Ansprüche an Politik haben sich geändert. Das haben auch die Ergebnisse der Bundestagswahl gezeigt. Die Menschen fühlten sich von Politik nicht mehr mitgenommen. Sie wollen darüber mitreden, was vor ihrer Haustür geschieht. Politik, Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger müssen deshalb in einem offenen Dialog über die Herausforderungen, über die Problemlagen und Lösungsansätze diskutieren und im Ergebnis gemeinsam unsere Stadt zukunftsfest machen“, so Daniel Behmenburg abschließend.

20171027.PM SPD BV XI. Flächenbedarf verantwortungsvoll handhaben

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