Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen bekräftigt ihre Ablehnung gegenüber der Einführung einer sogenannten „Parkzone 4“ und der damit verbundenen Erhebung von Parkgebühren im Bereich des Baldeneysees und weiterer Freizeitareale. Bereits in der Ratssitzung im September hatte die Fraktion klar Stellung bezogen – gegen zusätzliche finanzielle Hürden für den Zugang zur Naherholung.
„Freizeit- und Sportangebote rund um den Baldeneysee müssen für alle Menschen in Essen erreichbar bleiben – unabhängig vom Geldbeutel. Zumal der öffentliche Nahverkehr keine Alternative ist, um den Baldeneysee zu erreichen. Hier muss insbesondere der Bahnhof Hügel renoviert und barrierefrei ausgebaut, ein zuverlässiger Betrieb der S6 sichergestellt werden“, erklärt Daniel Behmenburg, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Gerade für Familien mit geringem Einkommen ist ein kostenfreier oder kostengünstiger Zugang zur Naherholung essenziell.“
Julia Klewin, ordnungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, betont: „Was wir brauchen, sind durchdachte und faire Verkehrskonzepte – keine Gebührenpolitik ohne ausreichende Alternativen. Die Stadt muss zunächst attraktive und zuverlässige Optionen jenseits des Autos schaffen, sonst gefährdet sie die Akzeptanz der dringend notwendigen Verkehrswende.“
Besondere Aufmerksamkeit gilt aus Sicht der SPD den Auswirkungen auf die Vereine rund um den Baldeneysee – viele davon mit ehrenamtlicher Struktur. Michael Schwamborn, Vorsitzender des Ausschusses für die Sport- und Bäderbetriebe Essen, warnt: „Die Sport- und Freizeitvereine am See sind auf gute Erreichbarkeit angewiesen – für Mitglieder, Gäste und Veranstaltungsbetrieb. Neue Parkgebühren belasten das Ehrenamt, untergraben die Vereinsarbeit und senden ein völlig falsches Signal. Wer den sozialen Zusammenhalt stärken will, darf gemeinnützige Arbeit nicht zusätzlich erschweren.“
Dank des Einsatzes der SPD-Fraktion konnten zuletzt spürbare Verbesserungen für die betroffenen Vereine erreicht werden – etwa durch angepasste Regelungen bei Parkflächen und -zeiten für Training und Veranstaltungen. „Allerdings gehen diese Verbesserungen nicht weit genug, um der Vorlage zuzustimmen. Wir stehen an der Seite der Vereine – und ebenso an der Seite der Bürgerinnen und Bürger, für die der Baldeneysee ein wichtiger Ort der Erholung ist“, so Schwamborn abschließend. „Wir werden uns weiterhin für eine gerechte, soziale und praktikable Lösung einsetzen.“
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