Die SPD-Ratsfraktion dankt allen beteiligten Helferinnen und Helfern im Zuge der Hochwasserkatastrophe des letzten Jahres, mahnt aber auch die richtigen Schlüsse für die Zukunft an. Der Rat der Stadt Essen hat heute beschlossen, Billigkeitsleitungen beim Land für die Schäden an öffentlicher Infrastruktur in Verbindung mit der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 zu beantragen. Grundlage des Beschlusses ist der auf sieben Seiten eng beschriebene Wiederaufbauplan der Stadt Essen.
„Das heutige Ergebnis mag als nüchterne Tabelle daherkommen. Doch der Eindruck täuscht. Hinter jeder Zeile und jedem unerwähntem privaten Schadensfall, stehen Schicksale, Existenzen aber auch viele helfende Hände. Ihnen gebührt nicht nur das Scheinwerferlicht des heutigen Tages, sondern vor allem unser aller Dank.“ rekapituliert Ingo Vogel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Essen. „Ob es tatsächlich ein menschliches Versagen gab und ob diese Ausmaße schlussendlich zu verhindern gewesen wären, das müssen andere Ebenen klären. Wir als Kommunalpolitik haben unsere Aufmerksamkeit schnell darauf konzentriert, was wir ganz konkret erreichen und verbessern konnten, unbürokratisch und Hand in Hand.“
„Deshalb liegt unser Fokus heute darauf, Danke zu sagen. Danke an unsere Feuerwehr, Entsorgungsbetriebe, Polizei und Notfalldienste. Danke an die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung, die im Schulterschluss mit der Politik, die notwendigen Hilfen kurzfristig auf den Weg gebracht haben,“ zählt Julia Klewin, Sprecherin im Ausschuss für Ordnung, Personal, Organisation und Gleichstellung, die Vielzahl der engagierten hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfer auf. „Danke auch an die Mitstreiterinnen und Mitstreiter der demokratischen Parteien im Rat und in den Ausschüssen, die die notwendigen Beschlüsse ohne parteipolitisches Taktieren auf den Weg gebracht haben. Nicht zuletzt gilt unser Dank natürlich der Zivilgesellschaft, die sich entweder gleich handfest oder durch Spenden eingebracht hat.“
„Neben einer Vielzahl schrecklicher Eindrücke und Schicksalsschläge durch diese Katastrophe hat das Hochwasser aber auch gezeigt, wie solidarisch unsere Stadtgesellschaft sein kann. Nicht nur hier in Essen, in allen betroffenen Regionen haben sich Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Initiativen selbstlos gezeigt und ihren Mitmenschen beigestanden,“ erinnert sich Daniel Behmenburg, Ratsherr aus Kettwig. „Was ich vor Ort in Kettwig an Mitmenschlichkeit, Unterstützung und Hilfe erleben durfte, war ebenso eindrucksvoll wie bewundernswert. Ohne nachzufragen, wurde einfach angepackt und Zusammenhalt vorgelebt.“
„Ziel der Politik muss es von nun an sein, die Menschen und die Natur vor Katastrophen dieser Art zu schützen. Dieses Hochwasser hat uns gezeigt, wie machtlos wir der Natur gegenüber sein können, sollten wir uns nicht besser vorbereiten. Wir müssen funktionierende Frühwarnsysteme installieren, über bauliche Konsequenzen nachdenken, kurzum unsere Stadt auf den Klimawandel einstellen. Dies ist keine Aufgabe, die eine Kommune alleine stemmen kann. Hier ist meines Erachtens das Land in der Pflicht, für ein integriertes Schutzkonzept im Dialog mit den Akteuren vor Ort zu sorgen“, mahnt Julia Kahle-Hausmann, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, vor der Gefahr politischer Untätigkeit.
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