Die Stadt Essen ist in 41 Kommunalwahlbezirke eingeteilt. Jeder Kommunalwahlbezirk sollte ungefähr gleich viel Bürgerinnen und Bürger umfassen (eine Abweichung von bis zu +/- 25% vom Durchschnittswert war möglich). Ganz einfach gesagt zählten hierfür bisher a
lle in dem Wahlbezirk lebenden Menschen. Aufgrund einer Änderung des Landesgesetzgebers zählen ab der Kommunalwahl 2020 nur noch die EU-Bürgerinnen und -Bürger (über Sinn oder Unsinn dieser Neuregelung möchte ich aus Gründen der Übersichtlichkeit hier nicht diskutieren.
Diese Änderung des Landesgesetzgebers hatte zur Folge, dass viele Kommunalwahlbezirke nun deutlich zu groß oder zu klein waren. Außerdem ergab sich die rechnerische Notwendigkeit, im Stadtbezirk IX einen zusätzlichen Kommunalwahlbezirk zu schaffen, der im Stadtbezirk VI weggenommen wurde.
Hier ein paar Zahlen (Stand September 2019) zur Verdeutlichung:
Neue Durchschnittszahl der Einwohnerzahl: 12.672
Abweichung -25%: 9572
Abweichung +25%: 15.953
Umgerechnet waren die bisherigen Kommunalwahlbezirke so groß wie folgt:
- Kommunalwahlbezirk 40 (Bredeney, Schuir, Fischlaken): 16.063
- Kommunalwahlbezirk 41 (Werden, Heidhausen, Laupendahl): 16.303
- Kommunalwahlbezirk 42 (Kettwig ohne Lauepndahl): 16.924
Da alle drei Wahlbezirke über der Toleranz von 25% (nach neuester Rechtsprechung sind sogar nur 15% zulässig, aber wir wollen es nicht zu kompliziert machen) liegen, war ein zusätzlicher Kommunalwahlbezirk alternativlos.
Hier mal eine Übersicht über die Verteilung der Personen auf die verschiedenen Stadtteile:
- Bredeney: 10.330
- Schuir: 1.373
- Fischlaken: 4.360
- Werden: 9.155
- Heidhausen: 6.469
- Kettwig: 17.603
Wenn man sich die Zahlen betrachtet, dann wird deutlich, dass man Kettwig auf jeden Fall irgendwie teilen muss. In Kettwig gibt es 10 Stimmbezirke, die man irgendwie zusammensetzen kann. Für mich ist es eigentlich logisch, räumliche Einheiten zu suchen. Das wäre erst einmal der Bereich vor der Brücke. Leider wäre der Rest immer noch zu groß. dann würde sich meines Erachtens noch Ickten anbieten. Damit wäre der verbleibende Teil auch innerhalb aller Toleranzen.
Es gibt bestimmt auch noch andere gute Ideen. Und es gibt die Variante, die die Verwaltung gewählt hat: Neben Kettwig vor der Brücke wird ein Streifen entlang der Ruhrtal- und Hauptstraße ungefähr vom Bahnhof Kettwig bis REWE Lenk aus Kettwig herausgeteilt. Und zwar so, dass teilweise Nachbarn in derselben Nebenstraße eine andere Kandidatin/ einen anderen Kandidaten haben. Wer wissen möchte, zu welchem Wahlbezirk er gehört, wird hier https://bit.ly/2V92MGz ab Seite 170 fündig.
Kettwig vor der Brücke und dieser willkürlich herausgeschnittene Streifen sind aber zu klein. Es muss also noch etwas hinzukommen. Auch hier würde es Sinn machen, Einheiten zu bilden und möglichst wenig weitere Stadtteile zu zerschneiden. Würde. Aber auch hier wurde totaler Unsinn verzapft. Neben Schuir (das ist ein kompletter Stadtteil, das macht Sinn) gehören dazu dann noch Teile von Werden und Heidhausen.
Damit ergeben sich dann für die Kommunalwahl im September folgende vier Wahlkreise:
- Kommunalwahlbezirk 28: Kettwig vor der Brücke, Kettwig Ost (das ist besagter Streifen oben), Schuir, Teile von Heidhausen, Teile von Werden
- Kommunalwahlbezirk 40: Bredeney, Teile von Fischlaken
- Kommunalwahlbezirk 41: Teile von Werden, Teile von Heidhausen, Teile von Fischlaken
- Kommunalwahlbezirk 42: Kettwig ohne Kettwig vor der Brücke und jenen besagten Streifen im Kettwiger Osten.
Ihr versteht die Logik dieser Einteilung nicht? Ich auch nicht.